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Neue Impf-Serie - Pneumokokken-Impfung – Schutz für die Lunge
Die Corona-Pandemie hat es in aller Deutlichkeit vor Augen geführt: Impfen bewahrt uns vor lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten, die kaum oder gar nicht behandelt werden können. Je mehr Personen sich dagegen wappnen, umso weniger rasch breiten sie sich aus. Der kleine Piks mit der großen Wirkung bereitet das körpereigene Abwehrsystem auf den Kontakt mit den Krankheitserregern vor. Informieren Sie sich in der ärztlichen Praxis und in der Apotheke über die Vorteile und möglichen Risiken beim Impfen. Wenn Sie Ihr Wissen dazu vertiefen wollen: In den folgenden Ausgaben stellen wir Ihnen die wichtigsten Impfungen vor.
Warum ist sie wichtig?
Der Impfstoff schützt vor Bakterien aus der Familie der Streptokokken. Diese können lebensbedrohliche Erkrankungen auslösen und werden durch Tröpfcheninfektionen übertragen: Hinter der Mehrzahl der bakteriellen Lungenentzündungen stecken diese gefährlichen Erreger. Die Impfung verringert das Risiko, schwer oder überhaupt daran zu erkranken.
Für wen empfehlenswert?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese Impfung allen gesunden Menschen ab 60 Jahren. Außerdem profitieren davon Personen mit chronischen Erkrankungen und geschwächtem Immunsystem. Infrage kommen zudem Menschen, die berufsbedingt ein erhöhtes Pneumonie-Risiko haben – etwa Erwerbstätige in der Metallindustrie.
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Auch für Kinder geeignet?
Der Nachwuchs ist besonders in den ersten zwei Jahren gefährdet, schwer an der bakteriellen Infektion zu erkranken. Deshalb empfiehlt die STIKO die Impfung für Säuglinge ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat. Zur Grundimmunisierung wird dann im Alter von vier und elf Monaten jeweils eine weitere Impfung verabreicht. Nach dem zweiten Lebensjahr ist die Impfung nur bei einer Erkrankung ratsam.
Was ist das für ein Impfstoff?
In der Regel wird ein Polysaccharid-Impfstoff gespritzt, der gleichzeitig vor 23 Pneumokokken-Typen schützt. Es handelt sich dabei um Totimpfstoffe, die aus abgetöteten Streptokokken gewonnen werden und Bestandteile der Bakterienhüllen enthalten. Kinder erhalten andere Impfstoffe als Erwachsene.
Die Impfung auffrischen?
Bei gesunden Menschen entscheiden Mediziner:innen sich in der Regel dagegen. Generell kann sie erst nach sechs Jahren wiederholt werden. Die Empfehlung für Menschen mit einem schwachen Immunsystem oder erhöhtem Risiko für eine Pneumokokken-Hirnhautinfektion: Sie erhalten die sogenannte sequentielle Impfung, also zwei verschiedene Wirkstoffe im Abstand von sechs bis zwölf Monaten.
Treten Nebenwirkungen auf?
Es können vorübergehend Rötungen, Schwellungen, Kopfweh, Fieber oder Schmerzen an der Impfstelle auftreten. Diese Impfreaktionen treten nach Auffrischimpfungen häufiger auf als nach der ersten Impfung und sind auch bei Kindern möglich. Bei Säuglingen kann gelegentlich ein Fieberkrampf auftreten, der aber in der Regel ohne Folgen bleibt. Schwere Impfreaktionen sind dagegen selten.
Gibt es bestimmte Impfzeiten?
Die Verbreitung von Pneumokokken hat keine spezielle Saison. Grundsätzlich kann also zu jeder Jahreszeit geimpft werden.
Gleichzeitig auch gegen Grippe und Covid-19 impfen?
Ja, das kann laut STIKO bei einem Termin in der ärztlichen Praxis geschehen, wenn entsprechende Risikofaktoren für die Infektionen vorliegen.